Prof(i)sache- Richtig zitieren! Aber wie?
Shownotes
Ob Seminararbeit, Bachelorarbeit oder Projektbericht – irgendwann müssen alle Studierenden zitieren.
Doch, warum ist das überhaupt so wichtig, und wie macht man es richtig?
In dieser Folge sprechen Maya und Abhinav mit Prof. Dr. Ralf Vogler, Studiendekan für Tourismusmanagement an der Hochschule Heilbronn, über die Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens.
Gemeinsam klären sie, worauf man beim Zitieren achten sollte, welche Stolperfallen es gibt, wie Tools wie Citavi oder Zotero helfen können, und wie man Plagiate vermeidet.
Transkript anzeigen
00:00:04: Herzlich willkommen zu einer neuen Folge des HLN Podcast.
00:00:06: Heute sprechen wir über ein Thema, das alle Studierenden früher oder später betrifft, nämlich richtig zitieren.
00:00:11: Ganz kurz zu uns, ich bin Maya und ich studiere IBS im zweiten Semester.
00:00:15: Und ich bin Abinav, ebenfalls IBS-Student an der HN.
00:00:18: Allerdings schon im vierten Semester, zusammen machen wir den HN Podcast.
00:00:22: Heute freuen wir uns sehr über unseren Gast, Professor Dr.
00:00:24: Ralf Vogler.
00:00:25: Ralf, könntest du dich bitte auch einmal kurz vorstellen?
00:00:28: Ja, Ralf Vogler, mein Name, ich bin schon im... Einundzwanzigsten Semester, Zeit, zwanzig, fünfzehn, an der Hochschule Halbronn und vor allem in den touristischen Studiengängen tätig.
00:00:39: Vielen Dank für die Vorstellung.
00:00:40: Jetzt, um Lockheins Gespräch zu starten, unsere traditionelle Einstiegsfrage, Ralf, wie ist du eigentlich deinen Döner?
00:00:48: Also grundsätzlich, als ich mal einen Döner mit allem, ohne das scharfe Pulver, das vertrage ich nicht so gut.
00:00:53: Ich esse auch gerne Lama-Tschuhen und den dann auch mit Käse zusätzlich.
00:00:57: Sehr gute Wahl.
00:00:59: Du hast ja schon einiges erlebt, von der Luftverkehrsbranche über die Rusterei bis hin zu Professorin hier an der Hochschule Herron.
00:01:06: Könntest du uns bitte ein bisschen über diesen
00:01:08: Weg erzählen?
00:01:08: Ja, das ist relativ gut erzählt.
00:01:11: Als ich im Studium fertig war, wäre das das letzte, was ich mir hätte vorstellen können, weiter an der Uni zu arbeiten.
00:01:16: Wenn mir damals einer gesagt hätte, du wirst irgendwann mal Professor an der Hochschule, hätte ich im Mörder weniger den Vogel gezeigt.
00:01:22: Deswegen bin ich dann auch erst mal quasi in die Praxis gestartet und habe... Die Tätigkeit begonnen bei einer US-Fluggesellschaft, da im Bereich Allianzten, das hat auch ganz gut gepasst, weil ich ja ein juristisches Studium hatte und habe mich da vor allem mit so Kartellfragen befasst und ähnliche Themen dort betreut.
00:01:40: Da war ich dann so etwa zehn Jahre bei dieser Fluggesellschaft, habe verschiedene Positionen gemacht im Vertrieb, im Bereich Planung und zuletzt, also bis zum Jahr zwanzig, dreizehn, zwanzig, vierzehn war ich dann zuständig für das europäische Vertragsmanagement.
00:01:54: und dann Quasi kurz bevor ich an die Hochschule gekommen bin, hatte ich noch mal so einen kleinen Side Step gemacht außerhalb der Tourismusindustrie oder des Luftverkehrs.
00:02:02: und war für eine gewisse Zeit Legal Counsel und stellvertretender Personaldirektor bei einem kommunalen Klinikverbund in Frankfurt.
00:02:08: Und heute bist du Studiendekan im Studiengang Tourismus Management und Forschungsprofessor im Bereich Tourismuspolitik und Entwicklung.
00:02:15: Wie versuchst du das Thema Forschung Studierenden zu vermitteln oder schmackhaft zu machen?
00:02:21: Das ist natürlich eine besondere Herausforderung, weil ich weiß nicht, wie es euch geht, aber den meisten Studieren oder die meisten Leute, die mit Forschung wenig Bührungspunkte haben, für die ist das immer etwas, was irgendwo in so einem Elfenbeinturm stattfindet.
00:02:33: Was hat das eigentlich mit mir als Studierendem zu tun?
00:02:36: Was hat das mit mir als ein Anführungszeichen nicht forschendem zu tun?
00:02:39: Und da haben wir hier eigentlich einen ganz großen Vorteil an einer Hochschule für angewandte Wissenschaften, dass auch die Forschung sehr, sehr angewandt ist.
00:02:45: Das heißt also, wir können tatsächlich zeigen, wo Dinge auch in der Praxis eingesetzt werden.
00:02:50: Das heißt also... im Bereich Tourismus, bestimmte Strategien, die entwickelt wurden, auch umgesetzt wurden.
00:02:56: Und was ich ganz konkret mache, ist, ich versuche auch viele Inhalte in die Vorlesung einzubringen, an denen ich selber gerade Forscher oder geforscht habe.
00:03:05: Das ist nicht so sehr um zu zeigen, wie ich heute die Sachen sind, die ich mache, sondern einfach um zu zeigen, dass das, was wir euch vermitteln, auch ein sehr aktuellen Bezug hat, im ständigen Wandelbegriffen ist.
00:03:15: Was wir auch noch im Tourismus relativ gut machen können, ich weiß das nicht, ob das bei IBS oder den anderen Studiengängen ähnlich vielfältig ist.
00:03:21: Wir können auch ein bisschen den Twerköcker zeigen, was Forschung angeht, weil ich ja keine Canon sieben oder acht ehemalige Studierende, die bei mir in den Vorlesungen gesessen haben, die mittlerweile entweder selber... Doktortitel haben oder promovieren.
00:03:35: Das heißt, man kann auch immer sehr schön zeigen, dass Forschung etwas ist, was potenziell auch jeden Studierenden betrifft, indem man eben das als Best Practice in Anführungszeichen herausstellt und sagt, das ist gar nicht so weit weg von dem, was ihr macht, weil die Fragen, die ihr euch jetzt stellt, das haben sich die Leute auch schon gestellt, als sie in eurer Position waren und auch die haben sich für Forschung interessieren können und begeistern können.
00:03:56: Und zu guter Letzt ist etwas... dass ich persönlich sehr gerne mache.
00:04:00: Vieles, was ich mit Forschung tue, tue ich auch mit Studierenden.
00:04:03: Das heißt also entweder mit Hilfskräften oder über Projekte, sodass man eben auch zeigen kann, okay, diese Veröffentlichung oder diese Studie, da waren folgende Studierende mit dran beteiligt.
00:04:12: Das ist im Tourismus unter Umständen ein bisschen einfacher, weil es anwendungsorientierter ist, aber es denke ich grundsätzlich einen Weg, den jeder nutzen kann.
00:04:22: Dann springen wir doch einmal direkt
00:04:23: ins Thema
00:04:24: Zitierreisen.
00:04:25: Warum spielt das eigentlich so eine große Rolle
00:04:28: im wissenschaftlichen Arbeiten?
00:04:30: Der Grundsätzlich ist es so, dass man als Wissenschaftler sehr schnell begreift, dass man quasi ans Werk auf den Schultern von Riesen ist.
00:04:36: Das ist so eine Art Binzenweisheit.
00:04:38: Und man muss ja im Prinzip an auch zeigen, wer sind die Riesen, auf die man sich bezieht?
00:04:43: Also wer sind die Vordenker, die die Dinge gedacht haben, die man nutzt?
00:04:47: Und das tut man eben über das Zitieren.
00:04:48: Wenn man so wie ein Zeichen des Respekts desjenigen gegenüber, der schon mal etwas gedacht hat, um deutlich zu machen, das ist jetzt kein genialer Gedanke, den ich hatte, sondern ein genialer Gedanke von jemand anderem.
00:05:00: Und es hat natürlich auch eine rechtliche Komponente.
00:05:03: Weil wenn ich es nicht zitiere, tue ich ja quasi so, als hätte ich das erfunden, als hätte ich das gedacht.
00:05:09: Und das kann ja nicht sagen, weil der Gedanke ist ja nicht von mir.
00:05:11: Deswegen hat es eben diese beiden so mal ethischen Komponenten und juristischen Komponenten, dass man kenntlich macht, was ist von mir und was ist von anderen.
00:05:20: Viele Studierenden fragen sich am Anfang, muss das wirklich so streng sein?
00:05:24: Was würdest du sagen, warum lohnt es sich von Anfang an korrekt zu zitieren?
00:05:29: Zunächst mal ist es nicht... so gut streng, wenn man so will.
00:05:32: Das ist einfach net eine Geflogenheit und es ist etwas, was quasi für das gesamte Studium relevant ist, weil das Thema Wissenschaftliches arbeiten ist jetzt in dem Pro Seminar sehr fokussiert auf das Thema, wie zitiere ich richtig, wie lese ich richtig, aber es kommen später Veranstaltungen dazu.
00:05:50: Habt ihr selber vielleicht, bei dir wird es wahrscheinlich noch kommen, wenn du im zweiten Semester bist, aber du kennst das dann schon Modelle und Methoden der Datenanalyse, wo man sich eben mit Eigenimperie befasst, später im Hauptseminar schreibt und Seminararbeit.
00:06:02: Man will ja am Ende auch eine gute und vernünftige Abschlussarbeit schreiben und all diese Komponenten bauen eben aufeinander auf.
00:06:07: Und wenn ich am Anfang ein bisschen den Schluderen oder das nicht so ernst nehme, holt mich das hinten raus wieder ein.
00:06:14: Das ist so ein bisschen wie bei einem Hausbau, so ich mal sagen, zitieren.
00:06:17: gehört so zum Fundament und da kann das Dach noch so schön sein, wenn das Fundament Gerütze ist, dass das Haus zusammen.
00:06:23: Und so kann das dann auch tatsächlich bei Abschlussarbeiten passieren, wenn man sich eben davon leiten lässt, dass das gar nicht so relevant ist, genauso wie das ist nur im ersten oder zweiten Semester.
00:06:33: Das sind Dinge, die braucht man eigentlich kontinuierlich für das gesamte Studium.
00:06:37: Und wenn man dann auch weiter machen will, darüber hinaus in der Wissenschaft und so weiter.
00:06:40: Es gibt verschiedene Zitierstile wie APA, Harvard oder die deutsche Zitierweise.
00:06:45: Könntest du uns bitte kurz erklären, worin die Unterschiede liegen und ob du persönlich eine Präferenz
00:06:50: hast.
00:06:50: Zitierweise kann man es ein bisschen vereinfachen, um das jetzt nicht zu sehr in diese einzelnen Ausprägungen zu untergliedern.
00:06:57: Gibt es eben die Möglichkeit, im Text zu zitieren.
00:07:00: Dazu gehört Apa dazu, da gehört Harvard dazu.
00:07:02: Das heißt so, dass was man so in den Klammern hinter einer Aussage hat oder eben die deutsche Zitierweise, die klassische Weise mit Fußnoten funktioniert.
00:07:11: Die konkrete Gestaltung hängt ein bisschen vom Kontext.
00:07:14: APA steht für American Psychological Association.
00:07:17: Das heißt, es kommt im Bereich der Psychologieforschung und hat sich so ein bisschen, würde ich mal sagen, für den Tourismus auch durchgesetzt als Standard, bedingt durch die Journals und die Publikationen, die sich an diesem Titierstil orientieren.
00:07:29: Aber es gibt keinen, der besser oder schlechter ist.
00:07:32: Wichtig ist auch für Studierende, es einheitlich zu zitieren und eben dann auch korrekt.
00:07:37: zu zitieren, sodass klar ist, welcher Gedanke ist von mir, welcher Gedanke ist von jemand anderem, auf den ich mich gerade beziehe.
00:07:46: Ein großes Thema sind Onlinequellen und soziale Medien.
00:07:49: Worauf sollten Studierende beim Zitieren digitale Inhalte besonders
00:07:53: achten?
00:07:54: Hier müssen wir zwei Dinge unterscheiden.
00:07:56: beim zitieren also eben reine online Quellen das heißt also Webseiten aber auch was du gesagt hast soziale Medien und digitale Inhalte das heißt also Inhalte die potenziell auch gedruckt werden aber eben digital über ein PDF Format oder sowas zur Verfügung gestellt werden.
00:08:11: wenn wir uns auf das erstmal konzentrieren Nehmen wir an einen wissenschaftlichen Fachaufsatz, brauchen das als PDF-Feindheit.
00:08:18: Das ist im eigentlichen Sinne keine Onlinequelle.
00:08:20: Die wird ganz normal zitiert, als hätte man die Zeitschrift das Buch gedruckt gelesen.
00:08:26: Reine Onlinequellen wie Webseiten oder aus sozialen Medien haben so ein bisschen das Problem.
00:08:30: Das ist da in der Regel ja keinen festen identifizierbaren Autor gibt.
00:08:34: Das heißt also keinen wirklichen.
00:08:36: Urheber und es ist eben sehr vergänglich.
00:08:39: Das heißt, da ist es wichtig, dass man auch immer sagt, okay, zu welchen Zapien hat man das gelesen, damit man das nachvollziehen kann.
00:08:45: Problematisch, und das ist so das, was den Studierenden häufig die Schwierigkeit ist, dass man wissenschaftliche Argumentationen auf Onlinequellen nur ganz schwer begründen kann, weil es da also weder eine Qualitätskontrolle gibt, noch irgendeine andere Form von, sagen wir mal, Fundierung, auf die man sich beziehen kann, weswegen ich grundsätzlich sagen würde.
00:09:04: Webseiten, soziale Medien.
00:09:05: gerne zur Illustration, auch wenn es für empirische Erhebungen dazu gehört, zum Beispiel Analyse von Posts oder Ähnlichem, aber bitte nicht, um ein Argument wissenschaftlich zu fundieren, weil das ist über so eine Quelle einfach nicht möglich.
00:09:20: Welche typischen Fehler begegnen die immer wieder in studentischen Arbeiten?
00:09:25: Gut, in den Arbeiten selber, wie wir sagen, es gibt nicht so den einen Fehler, was aber häufig ein Fehler ist, ist dieses Ich finde keine Quellen zu meinem Thema.
00:09:38: Das ist oft nicht, weil es keine Quellen gibt, was es würden wir die Arbeiten nicht ausgeben, sondern weil eben die Suchstrategie nicht stimmt.
00:09:45: Das heißt, die meisten, ich weiß nicht, wie ihr das macht, fangen natürlich erst mal an zu googeln, gucken aber nicht in die wissenschaftlichen Datenbanken.
00:09:52: Dann ist oft noch das Problem, dass Wissenschaft sprachlich gesehen vor allem in englischer Sprache stattfindet.
00:09:57: Und wenn man eben nur nach deutschen Begriffen sucht, wird das, was man finden kann, schon mal sehr limitiert.
00:10:02: Das heißt, eine Die typischen Fehler ist die falsche Suchstrategie.
00:10:07: Im Sinne von, ich Google einfach nur über die normale Google-Oberfläche und gehe nicht in Google Scholar und das zweite ist, ich mache mir nicht die englische Begriffe zu benutzen, weil dort einfach die Auswahl sehr viel größer ist.
00:10:19: Was jetzt relativ neu in Anführungszeichen dazugekommen ist und das hat auch viel mit KI zu tun, ist, dass es sehr, sehr einfach ist für Studierende.
00:10:28: Ich frage einfach mal ChatGPT und lass mir da einen Text generieren.
00:10:33: Abseits von Problemen wie Halluzinationen, dass das inhaltlich nicht
00:10:36: stimmen muss,
00:10:37: passiert häufig Folgendes.
00:10:38: Man findet, das klingt sehr überzeugend, man kopiert das in die eigene Arbeit rein, hat aber auch nicht verstanden, worum es da im Prinzip geht.
00:10:45: Und dann liest man das quasi sofort, dass das kein Originär von einem Menschen produziert, der Text ist.
00:10:51: Das kann übrigens auch bei DeepL passieren.
00:10:53: Also wenn ihr Übersetzungen macht mit KI.
00:10:58: ist es halt auch tief nicht von Schoenirn nochmal zu lesen, ob das in der übersetzten Form auch noch einen Sinn ergibt, weil eben Übersetzungen je nach Kontext auch unterschiedlich ausfallen können.
00:11:07: Und das kann man eben sehr, sehr schön sehen.
00:11:10: Wobei ich Keine nicht vertorfen würde, weil das ist ein guter Gesprächspartner, um eben Suchstrategien für das, was wir in dem ersten Punkt hatten.
00:11:18: zu optimieren.
00:11:18: Also wenn man wirklich keine Idee hat, wie man sich am Thema nähert, kann man auch durchaus ChatGPT oder Gemini oder wie noch immer KI-basiert fragen.
00:11:28: Welche Suchbegriffe würdest du mir empfehlen, soll ich für das Thema XY den Google Scholar eingeben, um wissenschaftliche Quellen zu finden?
00:11:35: Was mich sehr interessiert, wie wird es irgendwann mit der Bachelor-Teesis-Arbeit aussehen?
00:11:40: wegen KI?
00:11:41: Weil ich habe gehört, dass es irgendwann abgesetzt wird oder da wird irgendwas anderes gemacht wegen KI, weil es jetzt leichter ist.
00:11:49: Wenn ich die Zukunft sehen könnte, würde ich Lotto spielen und würde nicht hier sitzen.
00:11:53: Es ist eine Stilfrager, eine Strukturfrage.
00:11:55: Es gibt Hochschulen, die eben bewusst auf das Thema Bachelorarbeit verzichten, weil sie sagen, die Wahrscheinlichkeit, dass damit betrogen wird, ist einfach zu hoch.
00:12:05: Wir in Anspruchszeichen, also mit wir, meine ich jetzt, die touristischen Forschungsprofessuren, die sich damit auch befassen, wir sind an einen anderen Weg gegangen.
00:12:12: Also wir sagen, okay, Konzept an der Bachelorarbeit, das muss weiterhin erhalten bleiben, weil wir die Fähigkeiten den Studierenden A vermitteln wollen und diese auch mitbringen müssen.
00:12:21: Aber wir müssen natürlich ein bisschen was an den Inhalten ändern.
00:12:24: Es kann also nicht mehr sein, dass eine Bachelorarbeit daraus besteht oder alleine daraus besteht, bestehende Literatur zusammenzutragen, sondern Bachelorarbeiten bei mir bedingen immer auch einen großen empirischen Anteil, also eigene Forschungsstudien gemacht werden.
00:12:40: Und das ist etwas, was eine KI natürlich noch nicht kann.
00:12:43: Also eine KI kann keine Befragung durchführen.
00:12:46: Eine KI kann noch keine Interviews führen.
00:12:49: Und wenn man diesen Weg einschlägt, kann man auch das Konzept an der Bachelorarbeit erhalten.
00:12:54: Was aber... in der Tat richtig ist, dass das Anforderungsniveau natürlich dann auch an Bachelorarbeiten steigt.
00:13:00: Also das wird auf jeden Fall der Fall sein, weil je mehr Hilfsmittel zur Verfügung stehen, desto mehr Hilfsmittel werden eingepreist in die Bewertung.
00:13:08: und eine Bachelorarbeit, die heute entsteht, wo wir wissen, was mit KI alles möglich ist, hat natürlich einen anderen Maßstab als eine Bachelorarbeit, zurzeit als ich mein Studium beendet habe, wo das Thema KI zwar in den Informatikreisen diskutiert und bearbeitet wurde, aber noch nicht so eine Verbreitung hatte, beziehungsweise wenn ich an meine Studienzeit zurückdenke, wir waren hier gerade erst mal an der Schwelle zu digitalisierten Medien.
00:13:32: Und wenn ich mir das angucke, das ist natürlich auch schon die Anforderungen zu meinen Arbeiten.
00:13:37: Zu dem, die ich in den ersten Jahren hier hatte, das ist schon ein Unterschied.
00:13:41: Und das wird natürlich weitergehen.
00:13:42: Und je mehr Eigenanteil dann gefordert ist, desto schwieriger ein Anfangszeichen wird es.
00:13:47: Aber auf der anderen Seite habt ihr natürlich auch mehr Hilfsmittel als die heute, die ohne KI damit arbeiten mussten.
00:13:53: Genau.
00:13:53: Ich meine, das muss ja auch einen Ausgleich haben und ein bisschen fair gemacht werden für die Leute, die zum Beispiel keinen KI hatten oder weniger Hilfsmittel.
00:14:00: Und ich denke, in Zukunft wird es noch mehr Hilfsmittel geben.
00:14:03: Ja, also muss auch.
00:14:04: Also wir müssen uns da auch schnell nicht weiterentwickeln.
00:14:06: Und das ist so das, was ich so eingangs auch gesagt habe.
00:14:08: Warum ich gerade auch versuche, Forschung immer in die Vorlesungen mit reinzubringen und einfach zu zeigen.
00:14:14: Die Welt dort draußen entwickelt sich, erstaunen die schnell und immer weiter.
00:14:17: Und das, was in einem Lehrbuch steht von zwanzig ein und zwanzig, kann heute komplett Irrelevant sein.
00:14:22: Also,
00:14:23: so übertrieben wir es vielleicht nicht, aber eben um eben zu zeigen, es gibt diesen Zeitbezug.
00:14:27: Ja,
00:14:27: super spannend.
00:14:30: Viele greifen auf Programme wie Zitavi, Zotero oder Enden nur zurück.
00:14:37: Wie hilfreich
00:14:37: findest du solche Programme?
00:14:38: Oder bergen dies auch Risiken?
00:14:39: Also sicherlich nichts ist ohne Risiko, aber wenn ich mir jetzt überlege, das Risikoverhältnis zwischen ich nutze ein Zitier oder ein Literaturverwaltungsprogramm wie Zotero oder Zitavi oder ich mache das Ganze manuell händisch.
00:14:51: ist die Fehlerquote bei Manuel Händischen deutlich höher.
00:14:54: Ihr müsst euch vorstellen, mit diesen Zitierprogrammen kann man eben über DOIs, also das sind die Identifikationsadressen für digital verfügbare Medien, sich die Quelle auch gleich in das Programm reinziehen lassen.
00:15:08: Das Programm kümmert sich um den Zitierstil, das heißt also die Frage, APA, HAV, deutsche Zitierweise spätaschen keine Rolle mehr und was wirklich wesentlich ist, aber in der Ende hat man auch ein Literaturverzeichnis, in dem nur die Dinge aufgeführt sind, die man auch wirklich zitiert hat, nicht mehr und nicht weniger.
00:15:24: Alles was ich manuell mache, ist deutlich fehleranfälliger.
00:15:28: Wenn es ist so, dass man bei dem Pro Seminare sagt, wenn das so kleiner arbeiten ist, es ist mir zu aufwendig, mich mit dem Programm vertraut zu machen.
00:15:34: Ich mache das mal lieber händisch.
00:15:36: Wie würde ich sagen, gewöhnt euch gleich an, nutzt diese Programme von Anfang an, Weil, ja, man muss sie erst mal lernen.
00:15:44: Man muss lernen, wie die Struktur funktioniert.
00:15:46: Aber ihr könnt es ja immer wieder verwenden.
00:15:48: Und die Zeit, die dann im zweiten Semester investiert wird, um diese Programme zu nutzen und zu lernen, die habt ihr doppelt und dreifach wieder raus bei den Abschlussarbeiten.
00:15:56: Weil da wird es dann schon, ich finde es sagen unmöglich, aber da braucht es schon sehr viel geistige Kapazität, um manuell ein Literaturverzeichnis komplett auf Stand zu halten, um sicher zu gehen, dass wo ich alles, was im Text steht, auch im Literaturverzeichnis ist, aber auch nicht mehr.
00:16:11: Wenn ich als Studierender unsicher bin, ob ich eine Quelle korrekt angegeben habe, was wäre da dein Rat und an wen kann man sich wenden?
00:16:19: Ich würde immer empfehlen mit dem Dozenten zu sprechen, der die Arbeiten betreut, weil die entscheiden ja im Prinzip auch, was sie als richtig und falsch empfinden.
00:16:28: Aber da einschränkend bemerkt, bitte erst auch mal gucken, ob die Unterlagen, die man zur Verfügung hat, die Frage nicht vielleicht schon von selbst beantworten.
00:16:35: Okay, sehr
00:16:38: gut.
00:16:39: Vielen Dank schon mal für die Antwort.
00:16:40: Natürlich spielt doch das Thema Plagiata eine Rolle.
00:16:43: Wie kann man vermeiden, unbewusst zu plagieren?
00:16:46: Das ist eine sehr, sehr interessante Frage, weil, zumindest aus meiner Erfahrung, das unbewusste Plagiata einfach nicht existent ist.
00:16:55: Für mich ist das ein urbaler Mythos, dass man aus Versehen ein Plagiat begeht.
00:17:00: Wir müssen uns vor Augen halten, was ein Plagiat ist.
00:17:03: Ein Plagiat ist nicht, wenn an einer Stelle mal ein Zitat vergessen hat.
00:17:09: Das Plagiat ist wirklich das strukturierte Übernehmen von fremden Gedankenleistungen, die man als eigene Gedankenleistung ausgibt.
00:17:17: Aber das kann man eigentlich nicht unbewusst machen.
00:17:19: Also das funktioniert nicht.
00:17:22: Selbst wenn man noch so genial ist, man wird nicht auf die Idee kommen, dass man selber etwas Geniales auf einer Seite geschrieben hat.
00:17:30: Und dann, wenn es wirklich genial ist, hat es noch keiner geschrieben.
00:17:34: Und wenn es eben nicht so genial ist, hat es wahrscheinlich schon jemand geschrieben und man ist an irgendeiner Stelle inspiriert worden.
00:17:39: Das heißt, wenn man so ein bisschen die Sorge hat, mache ich hier irgendetwas falsch, fühle ich mich unwohl.
00:17:44: Sollte man sich die Texte nochmal durchlesen und wenn man so feststellt, okay, ich habe jetzt hier eine Seite Text, wo kein einziges Zitat drin vorkommt.
00:17:52: Immer kritisch hinterfragen, ist das wirklich alles mein originär eigener Gedanke oder bin ich nicht vielleicht doch irgendwo inspiriert worden?
00:18:01: In der Praxis kann das eigentlich nur passieren, wenn man tatsächlich eine Seite aus JPT reinkopiert.
00:18:08: Deswegen sage ich, es ist ein urbaner Mythos, dass man unbewusst plagiert.
00:18:12: Für das Plagiat selber ist schon quasi das willentliche Element der systematischen Torschung.
00:18:18: Ich
00:18:18: habe noch eine Frage.
00:18:19: Was halten Sie von diesen ganzen Plagiat-Apps?
00:18:22: Es gibt ja diese ganzen Online-Plagiat-Apps, wo man zum Beispiel seine Arbeit hochladen kann und dann prüfen kann, ob es zum Beispiel so eine ähnliche Arbeit gibt.
00:18:30: Gut, das ist natürlich Geschmackssache.
00:18:32: Also ist auch immer die Frage, wie man arbeitet.
00:18:34: Also wenn man wirklich sehr seriös arbeitet, dann geht man ja mit den Quellen vor.
00:18:38: Das heißt, man hat die Quellen ja schon, die man zitiert.
00:18:41: Und dann kann das ja gar nicht passieren.
00:18:42: Wenn man so ein bisschen, das passiert vielleicht unter Zeitnot, am Ende so ein bisschen Freestyle und dann sagt okay, ich habe jetzt nicht die Zeit nochmal irgendwie Quellen zu suchen, sondern ich schreibe erst mal drauf los.
00:18:53: Dann kann so eine Plaggards-App hilfreich sein, um die Quellen nochmal zu finden, die vielleicht das Leiche gesagt haben.
00:18:59: Aber ich würde hier grundsätzlich empfehlen, arbeitet lieber sorgfältig mit den Quellen, nehmt euch die Zeit, macht das mit Sorgfalt und nicht alles drei Stunden vor Mitternacht, wenn die Abgabe blüht.
00:19:12: Weil nicht nur ist da das Risiko des Plaggards relativ.
00:19:16: hoch, wenn man so will, sondern vor allem ist das Risiko hoch, dass man mehr oder weniger sprachlich unverständliches Zeug abliefert, was dann auch wenn es kein Plagiat ist, jetzt nicht zu Traumnoten führt.
00:19:26: Und zum Abschluss inhaltlich, wenn du Studierende nur einen einzigen Tipp zum wissenschaftlichen Arbeiten und Zitieren geben dürftest.
00:19:34: Welcher wäre das?
00:19:35: Das ist eigentlich mehr so eine Haltungsfrage.
00:19:37: Also ich würde studieren und das versuche ich ja noch einmal zu erklären, sagen.
00:19:42: nimmt das Thema ernst und zwar nicht, weil wir das wollen, sondern weil es Teil eurer Methodenausbildung ist.
00:19:48: Das heißt, das, was man dort in den Veranstaltungen lernt, das ist so ähnlich wie bei Statistik, wie bei Mathematik, wie bei Forschungsmethoden.
00:19:55: Grüße übrigens an die Kollegen, die auch da versuchen, Studierende dafür zu begeistern.
00:20:00: Es ist etwas, was eine Methodenkompetenz darstellt.
00:20:03: Wenn man das einmal verinnerlicht hat, kann man diese Methode immer wieder anwenden.
00:20:06: Man kann neue Inhalte sich damit erschließen.
00:20:08: Man kann Dinge neu zusammensetzen.
00:20:10: Und das ist ein großer Vorteil gegenüber in Anführungszeichen reines Fachwissen, weil reines Fachwissen A veraltet sehr viel schneller und B, sagen wir mal ganz ehrlich, kann die KI mit Sicherheit demnächst besser als jeder Studierende.
00:20:24: Das heißt, dieses Methodenwissen ist das was Studierende von einem in Anführungszeichen digitalen Lexikon unterscheidet.
00:20:33: Und so würde ich auch Studieren empfehlen, das zu begreifen.
00:20:36: Nicht als notwendiges Übel, ich muss das jetzt im ersten oder zweiten Semester machen, sondern es ist Teil meiner Methodenkompetenz, die ich benutzen kann quasi für das gesamte Studium und darüber hinaus.
00:20:48: Und das ist etwas, was man tatsächlich auch nutzen kann, wenn man jetzt nicht in die Forschung geht.
00:20:53: Richtig zitiert kann man auch Beschlussvorlagen in Unternehmen besser zusammenstellen und vor allem versteht man auch teilweise Studien besser, die man zu lesen bekommt.
00:21:01: Man wird einfach kompetenter im Umgang mit wissenschaftlichen Informationen und die spielen eben nicht nur in Hochschulen oder in der Forschung eine Rolle.
00:21:13: Das war sicher für viele unserer Hörerinnen und Hörer sehr hilfreich.
00:21:18: Und wie wir das hier immer im Podcast machen, kommt zum Schluss noch unsere traditionelle Abschlussfrage.
00:21:24: Welches Getränk trinkst du zu deinem Döner?
00:21:26: Am allerliebsten spätzi, ich bin ein großer Späzi-Fan, aber wenn es keine, spätzi ist dann auch eine normale Cola.
00:21:31: Sehr
00:21:33: gut, vielen Dank.
00:21:34: Damit verabschieden wir uns für heute.
00:21:36: Danke fürs Zuhören und bis zur nächsten Folge des Hallen Podcasts.
00:21:39: Tschüss!
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